Wir befinden uns an der Talstraße, im Kreuzungsbereich der Henri-Arnaud-Straße

Hier befindet sich die Stele Nr. 5

Thema A-Seite: Der Waldenserpfarrer Henri Arnaud
Thema B-Seite: Petrus Waldus – Die Waldenser im Mittelalter

An der Stelle der heutigen Kirche stand bereits die 1725 erbaute Kirche.

 (Web-Schnellzugriff auf diese Stele: www.stele5.waldenserweg.de)

 


Petrus Waldus (Valdes) - Die Waldenser im Mittelalter

Der Name „Waldenser“ stammt ursprünglich aus dem Mittelalter. Die katholische Kirche bezeichnete so die Anhänger von Valdes, der um 1173 eine Bewegung von Wanderpredigern gegründet hatte. Valdes, seit 1350 „Petrus Waldus“ genannt, war ein wohlhabender Bürger aus Lyon. Da er selbst die lateinische Bibel nicht lesen konnte, ließ er sie im Jahre 1173 in die Volkssprache übersetzen. Er gab seinen Besitz den Armen und begann öffentlich zu predigen. Bald sammelte er einen Kreis von Männern und Frauen um sich.

Es war ein gefährlicher Entschluss: Der katholischen Kirche waren solche Wanderprediger ein Dorn im Auge. Kein Laie durfte ohne bischöfliche Genehmigung predigen. Im Jahre 1184 wurden die Waldenser als Ketzer verurteilt. Von nun an mussten sie um ihr Leben fürchten. Damit waren ihre Wanderprediger gezwungen, ihrer Mission versteckt und im Untergrund nachzugehen. Dennoch breitete sich die Waldenserbewegung im Laufe des 13. Jahrhunderts in ganz Europa aus. Ihre Botschaft war im Grunde ganz einfach: Halte dich an die Bergpredigt! Die Kirche antwortete darauf mit der Inquisition. Sie verfolgte die Waldenser und rottete sie beinahe vollständig aus.

Nur in wenigen Gebieten überlebten die Waldenser die Verfolgungen. Ihr wichtigstes Zentrum waren schwer zugängliche Bergtäler in den Cottischen Alpen: Das Grenzgebiet zwischen Frankreich und dem Herzogtum Savoyen. Die Wanderprediger waren einheimische Bauernsöhne, die im alpenprovenzalischen Dialekt der Bevölkerung sprachen und predigten. In diesem Grenzgebiet fanden die Wanderprediger einen sicheren Rückzugsraum. Es gab Ende des Mittelalters Waldenser nur noch in den Cottischen Alpen, im Luberon und in Kalabrien.